Selbständigkeit ist super cool. Yeah. Arbeiten, wann man will. Wenn’s sein muss, in Flipflops. Oder im Garten (was übrigens nebenbei gar nicht sooo cool ist. Aber man kann damit gut auf Facebook und Twitter plagieren). Niemandem Rechenschaft schuldig sein. Kein Chef, der einem über die Schulter schaut. Yeah.
Manchmal kann Selbständigkeit aber auch beschissen anstrengend sein. Nach dem Projekt ist immer vor dem Projekt – und mittendrin in drei anderen. Niemals etwas wirklich selber langfristig anpacken und sehen, wohin es führt. Und wo kommt der nächste Kunde, das nächste Projekt her? Der Fuss ist in der Luft und man weiss nie, ob sie wirklich trägt oder das nur ein weiterer gutgemeinter Motivationsspruch ist. Trotzdem gilt es, entspannt, selbstvertrauend und im „Flow“ zu bleiben. Angestrengt suchende Selbständige sind arbeitslose Selbständige.
Und bloss keine Unsicherheit zeigen. Das spricht sich herum in der Branche und dann – ja dann…! Dann geht gar nichts mehr. Heisst es.
Dann kommt ein grauer Montagmorgen. Ein einschlägiger, alles-grau-und panik-machender Zeitungsartikel (wie so viele). Und man überlegt sich zum tausendsten Mal, ob man nicht doch lieber eine Anstellung suchen sollte. Sich bewerben (örks). Schnell, schnell – bevor man noch älter wird und einen gar keiner mehr will. Aber worauf? Und bei wem? Und macht das wirklich Sinn? Oder man sich selber verrückt?
Im Grunde weiss ich ja, was richtig ist. Flucht ist es nicht. Bis jetzt hat mich mein Ich-WILL-Herz noch immer richtig geführt – HIN zu dem, was ich machen sollte und wollte. Nicht weg. Also werde ich auch weiterhin darauf vertrauen, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Wohin er letztendlich führt? Das ist die spannende Sache am Leben.
Übrigens: Wer nie unsicher ist, lebt nicht. Findet nie seinen eigenen Weg. Kann nie wirklich gut werden, in dem, was er tut. Weil er nicht hinterfragt, keine anderen Möglichkeiten zulässt. Wie sagte mal jemand, den ich kenne: „Alles könnte immer auch ganz anders sein.“
Earthly Joys 